tatraum projekte schmidt kreieren unter der künstlerischen Leitung von Michael Schmidt seit 1999 ihr eigenes Format von theater.tanz.PERFORMANCE.
In diesem Zeitraum sind 26 Inszenierungen an 28 Orten im urbanen Stadt.Raum Düsseldorfs entstanden (u.a. im ehemaligen Amtsgericht Düsseldorf, Büroetagen im Medienhafen, Operntunnel, Gewächshäusern).
tatraum projekte ist ein Kollektiv von Einzelkünstler:innen – von national und international agierenden Tänzer:innen, Schauspieler:innen, Musiker:innen, Videokünstler:innen und einem Realisierungsteam. Kennzeichnend für die Zusammenarbeit ist der temporäre Ensemblegedanke.
Die interdisziplinären Performances sind Auseinandersetzungen mit gesellschaftspolitisch/persönlichen Themen – auf Zukünftiges gerichtete GEGENWARTSABDRÜCKE. Sie vergegenwärtigen sich als temporäre Einmischungen, sinnlich-ästhetische Erlebens-, Denk- und Transformationsräume.
Die performativen Arbeiten werden durch das Zusammenwirken von tänzerisch-theatral-performativen Aktionen, textual-musikalischen Improvisationen + Inszenierungen, Klang.Raum + Video.Installationen geprägt. Die immersive Aktionsraumgestaltung und die Demokratisierung des Raumes sind weitere essenzielle Bestandteile.
Seit 2012 erarbeiten tatraum projekte >Editionen< bisheriger Performances in anderen Städten und Ländern: u.a. in Essen, Köln, München, Salt Lake City, Budapest, Glasgow, Edinburgh, Kyiv/Kiew. Auf der Basis der Düsseldorfer Performances entwickeln wir in einer mehrtägigen und intensiven Probenphase eine für den neuen Ort und die andere gesellschaftliche Situation spezifische, gemeinsam kreierte Aufführungsversion.
Zur thematischen Erarbeitung der Performances im Grenzbereich von Kunst+Wissenschaft wird kontinuierlich mit Expert:innen, Wissenschaftler:innen und Institutionen kooperiert.
aktuelles künstlerisches Ensemble
Damiaan Veens, Miriam Gronau, Kristin Schuster, Rolf Schulz, Lena Müller, Lena Visser, Maja Prill, Marius Lamm, Frederik Taubenheim, Ae Ran Kim, Maki Masamoto, Yoann Trellu, Wiebke Rompel, Delphine Oellers, Hannah Busch, Michael Schmidt
Michael Schmidt /. Regie + Leitung
absolvierte eine 3jährige Ausbildung zum Theaterregisseur. Danach vertiefte er seine Studien bei namhaften internationalen Theaterkünstler:innen wie Yoshi Oida, Ruth Zappora und Jolanda Rodio. Auf der Suche nach spartenübergreifenden und transformierenden künstlerischen Formaten bildete er sich in den ihn immer intensiver interessierenden Bereichen Neuer Tanz / Contact Improvisation und Performance aus. Maßgebliche Lehrer:innen dabei waren u.a. Dieter Heitkamp, Nancy Stark Smith und Mary Fulkerson. Seine Studien führten ihn nach Russland, um das Stanislawski System zu studieren, und in die USA zu Nancy Stark-Smith und Scott Wells (Performance und CI). Die Erweiterung seiner künstlerischen Handlungsmöglichkeiten ist für ihn von andauernder Bedeutung.
Schmidt arbeitet seit 3 Jahrzehnten freiberuflich als Regisseur, Produktionsdramaturg, Dozent für Theater/Performance und Coach. Davor war er u.a. als Produktionsdramaturg (Mitarbeit in der Schauspielleitung, Spielplanentwicklung) und Theaterpädagoge im Stadttheater KR/MG (1997-1999) und als Dozent / Co-Leitung der TheaterSpielSchule in Recklinghausen (1993-1997) tätig. Er arbeitete bundesweit mit und für unterschiedliche professionelle Kompanien und realisierte verschiedenste Soloperformances.
Seine Erfahrungen mit den Begrenzungen des Stadttheaterbetriebes führten ihn 1999 zur Gründung der tatraum theater compagnie, aus welcher tatraum projekte schmidt hervorgingen,dessen künstlerischer/organisatorischer Leiter und performativ-choreografisch arbeitender Regisseur er ist. In Zusammenarbeit mit dem Ensemble erarbeitet und vertieft er den substantiell-forschenden Ansatz des eigenen Formates der theater.tanz.PERFORMANCES an spezifischen Orten. Bis jetzt sind aus diesem Zusammenhang 26 Aufführungen an 28 Orten entstanden.
Eine besondere Wichtigkeit in seiner künstlerischen Arbeit nimmt der Umgang mit den unterschiedlichen Ebenen von Raum ein.
Der nicht-theatrale Raum als Aufführungsraum gewann seit 2002 immer stärker an Bedeutung für die performative Arbeit.
Für jede Inszenierung wird ein (thematisch-dramaturgisch) korrespondierender urbaner Raum als Aufführungsraum erschlossen. ‚Die Performances legen mit ihren wechselnden Spielorten ein nomadisch künstlerisches Netz über die Gegenwärtigkeit der Stadt Düsseldorf‘.
Die interdisziplinären Performances sind Auseinandersetzung mit Zeit-Geschehnissen auf persönlich-gesellschaftlicher Ebene. Ein performativer Gegenwartsabdruck für Zukünftiges. Geprägt werden die performativen Arbeiten durch das spezifische Zusammenwirken von tänzerisch-theatral-performativen Aktionen, textual-musikalischen Improvisationen, Klang.Raum +
Video.Installationen, immersiver Aktionsraumgestaltung im urbanen Umfeld.
Weitere Wichtigkeiten:
Die tatraum projekte sind aus einer kulturpolitischen Haltung heraus – der der Unabhängigkeit und Eigenständigkeit – eine abseits von Produktionshäusern agierende Compagnie. Das bedeutet, dass tatraum demnach immer sein eigener Produzent ist, mit den sich daraus ergebenen Vor – und Nachteilen.
Parallel zu seiner künstlerischen Arbeit mit den tatraum projekten realisiert er zahlreiche interdisziplinäre Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen in Stadtteilen mit besonderem Förderbedarf.
Die Prämisse, das Performance/Theater eine Erfahrungswissenschaft ist und diese von den Lehrer:innen an die Schüler:innen weitergegeben wird ist für ihn als Vermittelnden von Wichtigkeit.
Schmidt war 10 Jahre berufenes Mitglied im Tanz- und Theaterbeirat der Stadt Düsseldorf. Aus diesem Engagement heraus war er Gründungsmitglied der Freien Szene Düsseldorf und fünf jahrelang einer deren Sprecher.